Porträt Girlitz
DER GIRLITZ
Aussehen
Der Girlitz ist ein kleiner Finkenvogel und hat ein leuchtend gelbes Gefieder am Kopf, an der Burst, am Bürzel und am Bauch. Der Mantel dagegen ist eher dunkel gefärbt und hat schwarze Stichelungen. Die Flanken sind ebenfalls dunkel gestreift auf einem eher weißen Hintergrund. Während die Männchen strahlend gelb sind, sind die Weibchen mattgrün.
Beim Girlitz handelt es sich um den kleinsten Finken aus Europa, da er mit dem Kanarengirlitz verwandt ist.
Verhalten
Hier handelt es sich um einen Freibrüter, der ein napfförmiges Nest in dichte Nadelhölzer frei baut. Kletterpflanzen und Sträucher sind auch eine gute Möglichkeit für ein bequemes Nest. Das Weibchen kümmert sich hier sowohl um den Nestbau als auch um die Brut. Das Männchen füttert dabei das Weibchen. Die Männchen machen generell einen schmetterlingsähnlichen Singflug mit kraftvollen langsamen Flügelschlägen. Der Flug ist auffallend wellenförmig und finkentypisch.
Die Vögel sind tagaktiv und schlafen somit in der Nacht. In den frühen Morgenstunden wird am meisten gefressen. Im Hochsommer singt der Girlitz besonders laut. Die aktiven Phasen werden aber auch gerne durch Ruhe- und Putzpausen unterbrochen. Der Vogel badet gerne und sitzt oft über Wasserstellen.
Lebensraum
Der Girlitz bevorzugt mosaikartige Landschaften. Einen lichten Baum- und Strauchbestand bewohnt er. Er braucht offene Böden und kurzrasige Vegetationen. Die Bereiche sollten windgeschützt und sonnenbeschienen sein. Er scheut dabei menschliche Siedlungen nicht.
Er kommt hauptsächlich im Kontinentaleuropa, in Kleinasien und in Nordafrika vor. Derzeit ist die Art nicht gefährdet. Seine Gestalt ist rundlich und er hat einen kurzen Hals. Sein stumpfer Kegelschnabel ist charakteristisch für ihn. Der Schwanz dagegen ist etwas länger und nicht allzu tief gegabelt. Die Füße wirken leicht rötlich, während die Iris der Vögel braun ist.
Gefährdung
Der Girlitz ist kein gefährdeter Vogel. Durch die unterschiedlichen Lebensraumansprüche hat der Bestand jedoch an vielen Orten abgenommen. Das liegt an dem schlechteren Nahrungsangebot und das vermehrt Agrochemikalien eingesetzt werden. Die Gärten und die Landschaftsflächen sind somit eintönig und das kann der Girlitz nicht gebrauchen.
Zugverhalten
Der Girlitz ist ein Teilzieher. Manche Vögel bleiben in Mitteleuropa in der Nähe ihrer eigenen Brutplätze, um dort auch den Winter auszuharren, während andere in die Überwinterungsgebiete einfliegen. Das Hauptüberwinterungsgebiet liegt in Westeuropa und am Mittelmeer.
Nahrung
Überwiegend ernährt sich der Girlitz pflanzlich. Es handelt sich hier dann strenggenommen um einen Vegetarier. Samen, Löwenzahn, Ampfer, Hirtentäschel und Knospen stehen täglich auf der Speiseliste.
Seine Nahrung sucht er ganzjährig auf dem Boden, in Birken oder auf Stauden. Ab und zu muss sich der Vogel auch von kleineren Insekten ernähren. Am meisten liebt er Wildkräuter, Vogelmiere, Distel, Knäuelgras und den Weißen Gänsefuß. Blattläuse, Blätter und Blüten sind ebenfalls ein Bestandteil der Nahrung und liefern dem Girlitz wichtige Nährstoffe für seinen Organismus.
Stimme
Der Gesang des Vogels ist quietschend und die Töne werden in rascher Folge vorgetragen, was man nicht unbedingt als schön beschreiben kann. Manchmal gibt der Girlitz auch trillernde Rufe von sich. Der Ruf hört sich nach einem “Zirriilit” an. Der Girlitz lockt und warnt mit seiner lauten Stimme. Der Gesang ist jeweils in Zyklen strukturiert und können auch immer gestoppt werden. Die Strophen werden mit offenem Schnabel getragen.