Porträt Frühlings-Pelzbiene
DIE FRÜHLINGS-PELZBIENE – Anthophora plumipes ist eine Wildbiene. Sie gehört der Familie der Apidae und der Gattung Anthophora. Diese Wildbienenart lebt solitär und weist eine Körperlänge von durchschnittlich 14 mm auf.
Charakteristisch für diese Art ist ein ausgeprägter Sexualdimorphismus. Sowohl männliche als auch weibliche Exemplare sind stark behaart. Die Behaarung der Männchen ist meist rotbraun oder grau, während die Weibchen dunkelbraun oder schwarz sind.
Typisch für diese Wildbienenart ist ihr schneller Schwirrflug.
Die Art wird noch immer als ungefährdet eingestuft, wobei die steigende Flächenbebauung zum Rückgang der artgerechten Brutmöglichkeiten geführt hat. Die Frühlings-Pelzbiene ist nach der Bundesartenschutzverordnung wie andere Wildbienenarten besonders geschützt und es ist in Deutschland verboten, einzelne Individuen zu verletzen oder zu töten sowie ihre Nester zu beschädigen.
Diese Frühlings-Pelzbiene ist in ganz Europa heimisch. Sie bevorzugt freiliegende Lebensräume in Wäldern und Gegenden in Küsten- bzw. Ufernähe. Das Vorkommen dieser Art ist jedoch sehr diversifiziert und sie baut ihre Nester mitunter auch in Brachflächen, Gärten, Waldränder oder Lehmgruben. Die Frühlings-Pelzbiene macht häufig auch von den Innenräumen unbenutzter Gebäude Gebrauch und siedelt sich in unverputzte Wände oder Mauern sowie in Schornsteine ein. Bei dieser Art sind Ansammlungen von mehreren Hundert Nestern an einem Standort möglich, sofern die Art am entsprechenden Standort günstige Bedingungen vorfindet. In der wilden Natur bevorzugt Frühlings-Pelzbiene lehmhaltige Steilwände. Fehlen diese, ist ein Nisten auch in steinigen Böden denkbar.
Die Art gilt als verhältnismäßig kälteunempfindlich und die Männchen erscheinen bereits im März. Die Weibchen verlassen Ihr Nest deutlich später, im Durchschnitt drei Wochen nach den männlichen Exemplaren. Die Flugzeit umfasst die Monate April bis Anfang Juni. Die Männchen patrouillieren im Siedlungsbereich sowohl vor dem Eingang der Nester als auch gern an Blaukissen. Währenddessen graben die Weibchen das Nest, häufig besteht dieses aus mehreren Zellen. Das Nest wird im Innern mit einer wachsähnlichen Substanz, die von den Weibchen produziert wird, ausgekleidet und mit einer Mischung von Nektar von Pollen ausgelegt. Diese dient als Futter für die ausgeschlüpfte Larve. Kurz nach der Begattung legt das Weibchen ein Ei pro Brutzelle ab. Die Larven schlüpfen üblicherweise im Mai und ernähren sich von der bereitgestellten Nektar-Pollen-Mischung. Etwa nach einem Monat erfolgt die Verpuppung. In aller Regel sind die Imagos dann im Juli voll entwickelt, diese verbleiben jedoch im Nest und ruhen bis zum darauffolgenden Frühling.
Typisch für diese Wildbienenart ist eine äußerst große Vielfalt an genutzten Pollenquellen. Als Pollenquelle dokumentiert sind bis dato Blüten von einer Dutzend Pflanzenfamilien. Darunter etwa Kreuzblütler, Liliengewächse, Primelgewächse, Rosengewächse. Besonders beliebte Pollenquellen sind unter anderem Lungenkräuter, Taubnesseln, Borretsch sowie Kaukasischer Beinwell.
Beobachtet wird eine betonte räumliche Trennung bei der Art zwischen Nist- und Nahrungsstandorten. Der Abstand zwischen diesen kann bis zu 100 Metern betragen. Kontinuierlich fliegt diese Wildbienenart über die gesamte Flugzeit identische Flugbahnen ab, was auf ein ausgeprägtes Gedächtnis der Tiere im Punkt Raum und Zeit schließen lässt.
Gefährdung:
Ungefährdet
Aktuelle Bestandssituation:
Sehr häufig
Körpergröße:
13 bis 15 mm
Flugzeit:
März bis Anfang Juni (Männchen), April und Mai (Weibchen)
Pollenquellen:
Ausgeprägt polylektisch. Als Pollenquellen dienen Berberitzengewächse, Borretsch, Blut-Johannisbeere, Geißblattgewächse, Hülsenfrüchtler, Kaukasischer Beinwell, Kreuzblütler, Liliengewächse, Lippenblütler, Lungenkräuter, Mohngewächse, Primelgewächse, Raublattgewächse, Rosengewächse, Schwertliliengewächse, Seifenbaumgewächse, Taubnesseln und Wegerichgewächse.
Nestbau:
bevorzugt lehmhaltige Steilwände, unverputzte Wände unbenutzter Gebäude, gegebenenfalls steinige Böden.
Nisthilfen und -Material:
Wände aus Lehm
Lebensweise:
Solitär