Porträt Gartenhummel
DIE GARTENHUMMEL – (Bombus Hortorum) ist eine solitäre Wildbiene, die in ganz Europa vorkommt. Sie besitzt einen samtschwarzen behaarten Körper mit bräunlich-goldgelben Binden. Die auffälligen Binden auf dieser Hummelart bestehen aus 3 bräunlich bis goldgelben Binden auf dem Vor-und Hinterleib und eine 4. weiße Binde am unterem Teil des Hinterleibs. Sie wird durch dieses Muster häufig mit der Erdhummel (Bombus terrestris) verwechselt. Jedoch lässt sich die Gartenhummel visuell von der Erdhummel unterscheiden: Die Gartenhummel besitzt 3 statt 2 Gelbe Binden, hat einen größeren Kopf und einen langen Rüssel mit einer Länge von 9 – 20 mm. Darüber hinaus ist die Binde am kopfnahen Teil der Thorax etwas breiter (2 mm breit) als bei der Erdhummel.
Gefährdung:
Gartenhummeln sind aufgrund ihres hohen Aufkommens nicht gefährdet.
Aktuelle Bestandssituation:
Die Gartenhummel kommt sehr häufig vor und gehört damit, von den 36 Hummelarten in Deutschland, zu den sieben, die noch häufig vorkommen. Sie ist häufig in Streuobstwiesen, Waldrändern, Gärten, Dämmen, Scheunen oder auch Parkanlagen zu finden. Aufgrund des Verlusts von Lebensräumen durch Monokulturen, Agrargifte wie Glyphosat, Krankheiten wie Flügeldeformationsvirus und das Verschwinden von Blütenwiesen, sind ein Drittel aller europäischen Hummelarten vom Aussterben bedroht. Die Gartenhummel ist davon nicht betroffen.
Körperbau:
Die Körpergröße einer Arbeiterin beträgt 11-16 mm, während sie bei Drohnen 13-15 mm beträgt. Bei der deutlich größeren Königin beträgt dies 18-26 mm. Nur die Arbeiterinnen und Königinnen haben einen Stachel, um sich zu verteidigen. Dieser kann auch zurückgezogen werden.
Flugzeit:
Die Gartenhummel ist von April bis September auffindbar, wobei sich die Flugzeiten zwischen Königinnen (April – Mai), Arbeiterinnen (Mai – Juli) und Drohnen (Juni – Juli) unterscheiden. Diese Hummelart hat die Besonderheit, dass sie bei günstigen Bedingungen eine zweite Generation hervorbringt (bivoltin), die bis zum September aktiv ist, indem die Jungkönigin bereits im Sommer ein neues Volk gründet.
Lebensweise:
Bei der Gartenhummel handelt es sich um eine primitiv-eusoziale Hummelart mit bis zu 100 (seltener 120) Tieren pro Volk. Bestehend aus Arbeiterinnen (Weibchen), Drohnen (Männchen) und eine Königin. Spätestens bis Ende September sind alle Tiere, bis auf die Jungköniginnen, die im Boden überwintern, verendet. Nachdem die Königin bzw. Jungkönigin im Frühjahr aus ihrem Winterschlaf erwacht, beginnt sie mit der Suche nach Nahrung und Pollenquellen, um ein neues Volk zu gründen.
Nektar und Pollenquellen:
Die Gartenhummel ist ein Pollengeneralist (polylektisch) und hat mannigfaltige Nektar und Pollenquellen. Einige der Nektar und Pollenquellen sind: Krokus, Kornelkirsche, Salweide, Gefleckten Taubnessel, Glockenblumen, Wiesenklee, Gewöhnlicher Natternkopf, Schmetterlingsblütler, Lippenblütler, Raublattgewächse oder auch den Eisenhut.
Nestbau:
Diese Hummelart nistet sowohl unterirdisch als auch oberirdisch in Totholzhaufen, Dachböden, Steinspalten, Mäuselöcher/verlassene Mäusegängen, Vogelnestern, Ställen oder Scheunen.
Nisthilfen und Material:
Als Nisthilfen werden Pflanzenteile wie Gras oder Holz, Federn, Moos oder auch Haare genutzt.