Porträt Rothaarige Wespenbiene
DIE ROTHAARIGE WESPENBIENE – ( Nomada lathburiana) zählt zu der Riege der heimischen, ungefährdeten, solitären Wildbienen. Anders als Honigbienen lebt sie solitär bzw. alleine und nicht im Verbund mit einem Volk.
Die solitär lebenden Bienen profitieren von anlassgerechten Nisthilfen in Form von abgelagertem Holz, das mit Längsbohrungen im Bereich von Baumschneiden versehen ist. Ebenso dienen durchlöcherte Strangfalzziegel sowie abgestorbene Königskerzenstängel, entrindetes Hartholz mit Längsbohrungen und dünne Brombeerranken als angemessene Nisthilfen, die ideal mit den natürlichen Lebensweisen der Insekten harmonieren. Idealerweise sind die Nisthilfe an einem sonnenverwöhnten, wind- und regengeschütztem Standort zu fixieren, sodass die Wildbienen dauerhaft eine freie Flugbahn vorfinden. Für einen optimalen Schutz gegen Fressfeinde, sind die Nisthilfen mit Hilfe eines blauen Kunststoffnetzen mit einer Maschenweite in Höhe von jeweils 3 X 3 cm zu umspannen.
Demgegenüber sind vermeintliche Nisthilfen auf Basis von Glasröhrchen ungeeignet. Da die Röhrchen wasserdampfundurchlässig sind, fördern sie die Verpilzung der Brut.
Rothaarige Wespenbiene bringt ihre Eier in die Nester und Eier von Sandbienen ein
Die rothaarige Wespenbiene, die sich zum Schlafen an Blättern oder Halmen festbeißt, zählt zu der Gruppe der Brutparasiten bzw. Schmarotzerbienen. Sie bauen tatsächlich keine Nester, sondern platzieren ihre Brut in den Nestern dreier Sandbienenarten. Für die Ablage ihrer Brut fliegt sie über die Nester der Wirtsbiene und stößt spezielle Duftstoffe aus, die denen der Wirtbiene ähneln. Verlässt die Sandbiene ihr Nest, dringt die rothaarige Wespenbiene in das Habitat ein und bringt ihr Ei in die Larve der Sandbiene ein, die durch diesen Vorgang abstirbt.
Charakteristisch für die Wildbiene ist ihr wespenartiges Aussehen. Allerdings ist die rothaarige Wespenbiene verhältnismäßig rötlicher gefärbt als eine Wespe und verfügt über rot- orangene Härchen. Während die Augen weiblicher Insekten rot gefärbt sind, weisen männliche rothaarige Wespenbienen eine grünliche Färbung der Augen auf. Weibchen verfügen zudem über gelbe Schulterbeulen. Die Wildbienenspezies besiedelt bevorzugt Kiesgruben, Sandflächen und vegetationsarme Bereiche. Weil die Insekten der Gruppe der Hautflügler zu den Wildbienen gehören, stellen sie keinen Honig her. Sie profitieren von Wildblumenwiesen, bienenfreundlichen Gärten, wilden Ecken im Garten und Heckenbereichen, die als Biotopverbund angelegt sind.
Wichtige Informationen rund um die Wildbienenart rothaarige Wespenbiene
Gefährdung:
ungefährdet
Aktuelle Bestandssituation:
seht verbreitet im europäischen Raum
Körpergröße:
9 bis 13 mm, weibliche Insekten sind im Schnitt 10 bis 13 mm groß, Männchen erreichen eine durchschnittliche Größe von jeweils 9 bis 12 mm
Flugzeit:
ab Ende März bis September eines jeden Kalenderjahres
Pollenquellen:
sammeln keine Pollen und besitzen deshalb keine Haare
Bevorzugte Nahrung:
Frühblüher, Weiden, Fingerkraut
Nestbau:
legt tatsächlich keine Nester an, sondern dringt in Habitate ausgesuchter Wirte ein und bringt ihre Eier in die des Wirts ein
Nisthilfen- bzw. – material:
abgelagertes Holz mitsamt Längsbohrungen, Königskerzenstängel, dünne Brombeerranken, entrindetes Hartholz mit Längsbohrungen (idealerweise Esche)
Lebensweise:
solitär ( Solitärbiene) ; zählt zu der Gruppe der Schmarotzerbienen