Porträt Schwanzmeise
DIE SCHWANZMEISE – ist ein Mittel- und Nordeuropäischer Singvogel. Sie gehört zu den Sperlingsvögeln und hat den lateinischen Namen Aegithalos caudatus. Aegithalos ist der Gattungsname und Cauda heißt Schwanz. Ihr langer Schwanz dient zum Balancieren außen auf kleinen Zweigen, wenn sie Nahrung sucht.
Aussehen
Mit 13 – 16 Zentimetern Länge ist die Schwanzmeise recht klein. Der kugelrunde Körper beträgt davon 6 – 10 Zentimeter. Der Schwanz macht 60 % der Gesamtlänge aus, daher auch der Name. Der schwarze Schnabel ist 6 – 7 Millimeter kurz und fein. Der Vogel wiegt 7 -10 Gramm und hat eine Flügellänge von 6 – 7 Zentimetern.
Es gibt vier Unterarten. Der europaeus hat einen dunklen, gestreiften Kopf, die ihm ähnliche Art einen streifigem Kopf und höheren Weißanteil. Eine weitere Art hat einen weißlichen Kopf und einzelne dunkle Federn. Zudem gibt es ihn mit einem rein weißen Kopf, abgegrenzt zum schwarzen Nacken.
Die Schwanzmeise hat eine helle Unterseite mit leicht rosabräunlichen Flanken. Der Mantel ist meist schwarz und die Schulterfedern rosa. Sehr auffällig ist das gelbe Augenlid.
Verhalten
Mit ihrem langen Schwanz kann die Schwanzmeise bis auf die äußeren Zweige zur Nahrungssuche balancieren. Sie ist ein lebhafter Vogel und klettert gern kopfüber an Ästen. Da sie auf einem Fuß stehen kann, kann sie mit dem anderen Fuß das Futter halten und fressen. Sie hält sich außerhalb der Brutzeit in größeren Trupps auf. Im Winter kuschelt sich der Schwarm zusammen und wärmt sich. Die Schwanzmeise baut beeindruckende Nester.
Lebensraum
In der geografischen Verbreitung findet sich die gestreifte Kopfform vor allem in West- und Südeuropa, der weiße Kopf in Nord und Osteuropa und in Mitteleuropa die anderen sowie Mischformen.
Sie lebt gern in Waldgebieten mit Laub- und Mischwäldern und in Buschgebieten mit hohem Gebüsch wie in Parks aber auch dazwischen auf offenen Flächen und in Gewässernähe. In Europa ist sie nur in Island nicht heimisch.
Gefährdung
Die Schwanzmeise gehört nicht zu den gefährdeten Arten.
Zugverhalten
Schwanzmeisen sind Standvögel, das heißt, sie bleiben das Jahr über hier. Gruppen aus nördlichen Ländern kommen aber oft nach Mitteleuropa.
Nahrung
Die Schwanzmeise besteht zum großen Teil aus Insekten und den Larven sowie anderen Gliederfüßlern, ihren Larven und Eiern. Sie mögen gern kleine und kleinste Insekten. Dazu lesen sie Blattläuse und Schildläuse von äußeren Zweigen der Bäumen ab, ohne sich besonders zu spezialisieren.
Dazu kommt pflanzliche Nahrung wie Knospen, Sämereien und kleine Beeren sowie Baumsaft zur kalten Jahreszeit. Sie genießen auch die Nüsse, Brotkrumen oder Käse in der Winterfütterung.
An die Nestlinge werden Raupen von Schmetterlingen verfüttert wie Eichenwickler, Schwammspinner oder Nonne und Käfer oder Blattläuse sowie Beeren und Samen.
Stimme
Die Schwanzmeise erhebt ihre Stimme selten. Es ist ein charakteristischer Ruf und eher ein feines Trillern oder ein schnurrendes trr-trrr-trrr. Die Stimme unterscheidet sich erheblich von anderen Meisen, mit denen sie sich trifft. In kurzer Entfernung lässt sie ein scharfes, stimmloses prrt-prrt-prrt hören. Bei weiten Strecken überfliegenden Trupps hört man ein trillerndes srii-srii-srii, das sich beim Abflug oder Einflug in ein charakteristisches, trillerndes siririririri ändert.
Bei der Partnerfindung sind hohe si-si-si-Laute zu hören. Der seltene Gesang bei starker Erregung klingt Rohrsängern ähnlich: zwitschernd, aber leiser und weicher. Die 5 – 6 Wochen jungen Vögel legen ihre Rangordnung damit fest.